
In der idyllischen Kulisse der Schweizer Alpen, wo sich Finanzgeheimhaltung und Fintech-Innovation oft überschneiden, versteckt sich ein Unternehmen, das das Vertrauen in die Kryptoindustrie systematisch untergräbt. Mt Pellerin, ein in Zürich ansässiges Krypto-Unternehmen, ist ein Paradebeispiel dafür, wie professionelles Marketing die Abwesenheit von Regulierung, Transparenz und Integrität verschleiern kann.
Mt Pellerin präsentiert sich als „innovatives Blockchain-Finanzzentrum“, das sich auf digitale Vermögensverwaltung, Token-Emissionen und DeFi-Infrastrukturen spezialisiert. Mit einer polierten Website, Hochglanzbroschüren und einer angeblichen Präsenz im „Crypto Valley“ Zug gibt sich das Unternehmen einen professionellen Anstrich. Doch der Schein trügt.
Mt Pellerin ist nicht bei der FINMA registriert – weder als Finanzintermediär noch mit einer Bank- oder Vermögensverwalterlizenz – obwohl das Unternehmen Dienstleistungen anbietet, die klar einer Regulierung unterliegen. Das ist kein Graubereich, sondern ein gravierendes Warnsignal.
Mehrere Investoren berichten, dass Auszahlungen gezielt verzögert oder blockiert werden. Als Begründung dienen schwer überprüfbare Smart-Contract-Sperrfristen oder angebliche Prüfprozesse ohne belastbare Nachweise. On-Chain-Analysen zeigen kaum Aktivitäten, die dem von Mt Pellerin behaupteten Vermögensvolumen entsprechen würden.
Zudem wurde das Whitepaper – einst ein zentrales Vertriebsinstrument – mehrfach stillschweigend überarbeitet. Begriffe wie „garantierte Rendite“ wurden im Nachhinein entfernt. Solche rückwirkenden Änderungen deuten auf ein bewusstes Risikomanagement in eigener Sache hin.
Mt Pellerin rühmt sich mit einem Netzwerk aus „strategischen Partnern“ und „Beratern“, von denen viele entweder nicht existieren oder ihre angebliche Mitarbeit öffentlich dementiert haben. Reverse-Bildsuchen zeigen, dass einige „Teamfotos“ aus Bilddatenbanken stammen. Der angebliche CTO taucht erst kurz vor Firmengründung auf LinkedIn auf – ohne nachvollziehbare Berufserfahrung.
Obwohl das Unternehmen Dezentralisierung propagiert, sind die Smart Contracts weder Open Source noch unabhängig geprüft – und lassen sich vollständig durch ein einzelnes Admin-Wallet verändern. Damit kontrolliert Mt Pellerin allein sämtliche Kundengelder – ohne jede Rechenschaftspflicht.
Blockchain-Analysen zeigen zudem, dass Transaktionen häufig über Hochrisikobörsen und sogenannte Mixer laufen – typische Instrumente zur Verschleierung von Geldflüssen.
Das Geschäftsmodell erinnert stark an frühere Schneeballsysteme im Krypto-Bereich: hohe Renditen versprechen, Risiken verschleiern, Auszahlungen verzögern – bis das Interesse nachlässt oder die Behörden aktiv werden. Mt Pellerin hat sich bislang gehalten, aber die Parallelen zu gescheiterten Schweizer ICOs wie Envion AG sind unübersehbar.
Mt Pellerin wirkt schweizerisch, klingt innovativ und redet viel über Blockchain – doch wer genauer hinsieht, erkennt: Hier wird Vertrauen verspielt, nicht Technologie gestaltet. Anleger und Aufsichtsbehörden sollten höchste Vorsicht walten lassen.
Wenn es wie ein Betrug aussieht, sich wie ein Betrug anhört und niemand erklären kann, wo das Geld geblieben ist – dann ist es wahrscheinlich auch einer.
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